Worum es in diesem Buch geht:
„Bruder Wolf“ ist die Geschichte einer Familie, die zerbricht. Erzählt wird sie aus der Perspektive der jüngsten Tochter, der 8-jährigen Bolota.
In Bolotas Gedankenwelt ist ihre Familie ein Indianerstamm, der von ihrem Vater „Schwarzer Elch“ angeführt wird. Als er arbeitslos wird, zeigt sich, dass er gar nicht so stark ist. Die Mutter „Blanche“ findet immer neue Möglichkeiten Geld zu verdienen und bringt die Familie schließlich mit 3 Jobs durch, während Schwarzer Elch unzufrieden zuhause sitzt, sich beschwert und immer öfter zum „Mann aus Eis“ wird, der sich vor den anderen verschließt. Trotzdem wird das Geld immer weniger und die Familie muss immer wieder in kleinere Wohnungen umziehen.
Bolotas Bruder „Fossil“ und ihre Schwester „Miss Kitty“ finden ihre eigenen Wege mit der Situation umzugehen, während Bolotas wichtigster Vertrauter ihr Hund „Bruder Wolf“ ist. Als der Vater diesen eines Tages wegbringt, beginnt die Familie auseinanderzubrechen und bald folgt auch die Trennung der Eltern.
Schließlich macht sich „Schwarzer Elch“ mit Bolota auf den Weg zum Haus seiner Eltern, in welchem er den optimalen Ort für einen Neuanfang – für eine bessere Welt – sieht. Als sich das Haus schließlich als Ruine herausstellt, zerbrechen die Träume des Vaters vollends. Trotzdem setzt er die Reise mit Bolota fort, bis er sie an einem See, eingekesselt von Waldbränden, allein im Auto zurücklässt um seinem Ruf zu folgen.
Was mir gefallen hat:
Das Besondere an dem Buch ist die Perspektive, aus der es erzählt wird, die mir ermöglicht hat, ganz in die kindliche Gedankenwelt der Heldin einzutauchen. Dadurch gehen einige Informationen verloren, die einem normalerweise wichtig erscheinen, was anfangs ein wenig verwirrend sein kann. Genauso wie Bolota, kann man nicht ganz verstehen, was passiert. Doch lässt man sich auf die Geschichte und das Schicksal der Figuren ein, durchlebt man dieselben Emotionen wie sie – Angst, Wut, Enttäuschung, Hilflosigkeit.
In den knapp 170 Seiten schlüpft man in die Rolle der Hauptfigur, sieht die Welt mit ihren Augen, erlebt die Situation hautnah mit.
Liebe PädagogInnen:
Bruder Wolf erzählt in zwei Zeitsträngen die Geschichte einer Familie in der portugiesischen Wirtschaftskrise, die letztlich an den Schwierigkeiten und Veränderungen auseinanderbricht.
Die ruhige Erzählweise und die kindliche Perspektive in „Bruder Wolf“ ist ungewohnt, auch die Action ist bewusst zurückgenommen – alles Kriterien, die dazu verleiten das Buch schnell wieder ins Regal zu stellen.
Bitte NICHT!
Es ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Hier liegt die Herausforderung bei Ihnen als PädagogInnen, die Jugendlichen auf eine Lesereise voller Emotionen mitzunehmen und ein Thema zu behandeln, das viele vielleicht selbst kennen – die Trennung der Familie mit allem was dazugehört: Veränderung, Enttäuschung und Unverständnis.
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