Timo F., Neonazi; Buchcover, Copyright Arena Verlag

Worum es in diesem Buch geht:

Timo war 14 und Neonazi – nicht, weil er von der Ideologie überzeugt war und das System durchbrechen wollte, sondern weil er nach Anerkennung suchte, die er in seiner Familie nicht bekam. Schon als kleiner Junge wurde er ausgegrenzt und von dem Mann, den er für seinen Vater hielt geschlagen. Immer wieder musste er mit Demütigungen, Gewalt und den häufig wechselnden Partnern seiner Mutter zurechtkommen.
In der Neonazi-Szene fand er eine Zeit lang all das was er suchte: Kameradschaft, Zugehörigkeit, Respekt, Anerkennung, …
bis er erkannte, dass nichts davon echt und die Freundschaften nicht ehrlich waren.
Im Visier des Staatsschutzes kam er in Kontakt mit einer Ausstiegs-Organisation. In Oliver, seinem Ausstiegshelfer, fand er einen Freund, der ihm zuhörte und ihn dabei unterstütze, sich in einer neuen Stadt ein „normales“ selbstbestimmtes Leben aufzubauen.

Was mich beeindruckt hat:

Neonazi ist die Autobiografie eines Jugendlichen, der mit Hilfe einer Ausstiegs-Organisation den Absprung aus der rechten Szene schafft, in der er zwischen 14 und 17 aktiv ist.

Mit diesem einen Satz könnte man das Buch beschreiben.
Trotzdem geht es um viel mehr und die Geschichte von Timo beginnt schon früher. Sie erzählt von einem Jungen, der vom Umfeld in dem er aufwächst, geprägt wird. Von klein auf ist er benachteiligt. Finanziell und sozial, denn seine Mutter und ihre Freunde sind arbeitslos und bewegen sich in einem gewaltbereiten Milieu, aber auch seelisch – ohne Vater, von den wechselnden Partnern der Mutter mehr oder weniger abgelehnt, ausgegrenzt, verhöhnt…

Die Mutter kommt mit ihrem eigenen Leben nicht zurecht und schon gar nicht mit den Kindern, die sie von ihren unterschiedlichen Partnern hat. Sie ist durch und durch selbstbezogen und vollkommen überfordert.
Begeistert erzählt sie von ihrer Vergangenheit in der rechten Skinheadszene und drängt damit Timo – ständig im Bemühen, seiner Mutter zu gefallen und ihre Liebe zu bekommen – in diese Richtung.

Der Wendepunkt der Geschichte ist der Zeitpunkt, in dem Timo seine Mutter durchschaut und erkennt, dass er ihr egal ist. Sein ganzes Leben hat er alles nur getan, um ihre Anerkennung und Liebe zu bekommen. Dieser Hoffnung beraubt, fragt er sich, was er selbst vom Leben will. Die Zweifel an der Ideologie und seinen Vorbildern in der Bewegung, die er schon länger hat, verstärken sich, je länger er sich zurückzieht.

Liebe PädagogInnen:

Das Buch ist top aktuell und behandelt ein brisantes Thema.
Es wird ergänzt durch kostenloses Begleitmaterial für Schülerinnen und Schüler sowie Hintergrundberichte und Fachaufsätze für Pädagoginnen und Pödagogen die das Thema im Unterricht aufgreifen möchten.

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